Warum wir uns engagieren

Wir laden alle Freunde des Lesens herzlich ein, unseren Verein zu unterstützen und uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Motive unserer Mitglieder:

Christine Gäng, Vorleserin
"Seit ich lesen kann, liebe ich Bücher. In meiner Grundschulzeit kannte ich gefühlt jedes Buch der Kinderbuchabteilung in der Stadtbücherei, damals noch im 1. Stock des Grethgebäudes. Unseren Kinder vorzulesen war tägliches Ritual und es ist großartig, dass ich sie mit meiner Lesefreude angesteckt habe. Kindern vorzulesen machte mir so Spaß, dass ich damit nicht aufhören wollte. Geschichten lebendig und spannend zu präsentieren und so die Phantasie anzuregen, zum Lesen zu motivieren und auf die faszinierende Welt der Bücher neugierig zu machen, schenkt mir immer wieder beglückende Momente."

Hugo Böhm, Vorleser
"Lesen ist für mich zum Einen die wichtigste Freizeitbeschäftigung. Lesen und Lesefähigkeit sind aber auch unerlässlich, um mit der Informationsfülle der heutigen Welt zurecht zu kommen. Und Lesefähigkeit lernt und erhält man nur durch andauernde Übung. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig mancher aus einer Information, sei es aus gedruckten Medien oder aus einzelnen Internetseiten, wirklich aufnimmt: Deshalb halte ich den Umgang mit schriftlichen Informationen für wichtig. Und ein früher Anreiz, bei Kindern das Lesen zu fördern, ist das Vorlesen, und das schon lange vor dem schulpflichtigen Alter. Deshalb bin ich auch gerne als Vorleser bei Lesezeichen e.V. tätig, zumal ich jetzt im Rentenalter dazu reichlich Zeit habe. Und natürlich lese ich auch gerne meinen Enkeln vor. Beruflich bin ich übrigens vorbelastet: Als Bibliothekar und Leiter der öffentlichen Bibliothek einer Kleinstadt waren mir die Kinderbuchabteilung und Veranstaltungen für Kinder besonders wichtig."

Luise Schindele, Vorleserin
"Wir, als Vorlesende, leihen dem Autor und seinen Worten unsere Stimme; wir öffnen die geschriebenen Sätze für Kinderohren und die der Erwachsenen, sodass im Zuhörenden etwas entstehen mag - ein Bild, ein Geräusch, eine Erinnerung, ein Geruch, eine Bewegung. Vielleicht geschieht dies dann später beim stillen Lesen von selbst und er oder sie erschließt das, was zwischen den Zeilen steht. Dies ist für mich die große Motivation, das Lesezeichen e.V. zu unterstützen, und ich schätze sehr, dass jemand kommt, um zuzuhören."

Ully Hilleke, Vorleser
"In einem Vortrag über „Aufgabe und Anspruch des Buches“ sagte Wolf von Niebelschütz 1950 "Es fehlt an der Harmonie des inneren Weltbildes. Unser göttliches Teil aber strebt nach Harmonie, nach Lösung der Dissonanzen, nach Bindung an einen Bezug ins Ewige, nach Bejahung, nicht nach Verneinung. Wenn also die Zeit krank ist, so kann es nicht Aufgabe der Kunst sein, sie noch kränker zu machen, sondern die Kunst hat immer das getan, was der Zeit und dem Menschen jeweils nötig war. Sie hat ihn bestürzt und mit Fratzen verschreckt, wenn er satt, banal und bequem war; und war er verschreckt, und hatte die Zeit ihn bestürzt, so erhob ihn die Kunst und tröstete ihn und zeigte ihm eine zwar erdichtete, aber schöne Welt. Jetzt scheint sie uns ausweglos, aber welche Macht liegt in einem so kleinen Wort wie dem des Komponisten in der "Ariadne auf Naxos": ,Die Welt ist lieblich und nicht fürchterlich dem Mutigen.'"

Rita Weiß, Vorleserin und Schriftführerin
"Warum ich dabei bin? Wie viel ärmer wäre mein Leben, wenn ich keine Bücher hätte, nicht immer wieder abtauchen könnte in andere Biographien, Geschichten, Länder, Abenteuer… Deshalb habe ich schon meinen Schülerinnen und Schülern vermitteln wollen und dürfen, wie bereichernd Lesen ist, wie wertvoll der Bücherschatz - und nun, im Ruhestand und mit Enkeln, habe ich ein weiteres Betätigungsfeld: Es macht einfach Freude zu erleben, wie Kinder eine Geschichte mitverfolgen, sich mit freuen und mit zittern und irgendwann selbst vielleicht (Vor-)Leser werden."

Mariette Koenders, Vorleserin
"Als Kind habe ich Bücher verschlungen, auch nächte lang mit der Taschenlampe unter meiner Bettdecke. Später, als Mutter von vier Kindern, habe ich jeden Abend vorgelesen (auch noch als die Kinder längst selbst lesen konnten) und als Erzieherin lese ich täglich den Kindern im Kinderhaus vor. Es entsteht dabei immer eine sehr schöne Atmosphäre und Nähe. Natürlich lese ich selbst immernoch sehr gerne denn beim Lesen  kann man sich "wegträumen", man geht auf die Reise und lässt den Alltag hinter sich.  Für mich soll es dabei wirklich ein Buch sein das ich dabei in der Hand halte, mit seinem Geruch und seiner Haptik. Ein Buch kann man nicht durch irgendein anderes Medium ersetzen denn damit findet ein vollkommen anderes Erlebnis statt. Ich bin sehr froh darüber dass ich als Vorleserin im "Lesezeichen e.V. vielen Kindern dieses "Buch-Erleben" vermitteln und mit Ihnen auf die Reise  gehen kann!"

Birgit Liesching, Mitglied fast von Anfang an, langjährige Schriftführerin

"Ich bin inmitten von Büchern aufgewachsen und möchte die Freude am Lesen an Kinder weitergeben, deren Eltern ihnen diese nicht vermitteln können."

 

 

Sibylla Kleffner, Gründungsmitglied, langjährige Vorsitzende

"Ein Buch zu lesen ebenso wie Musik zu hören ist für mich so schön, so spannend, so wohltuend - eine Streicheleinheit für die Seele oder eine Schulung fürs Gehirn! Diese Erfahrung weiter zu geben - ja, das ist meine Motivation, beim Lesezeichen dabei zu sein!"

 

Dorothea Reinartz, Gründungsmitglied, Vorsitzende von 2021 - 2023
"Lesen, Vorlesen, Erzählen: Das ist liebgebliebenes Ritual und Tradition in unserer Familie. Ich habe Freude daran, wie vielfältig etwas ausgedrückt werden kann. Es gibt so wunderbare Autoren, Bücher und Geschichten, die Begeisterung dafür möchte ich gerne weitergeben. Wir können beim Lesen träumen, mitfiebern, Wissen vermehren, Heldenreisen miterleben, Verständnis gewinnen und selber stark werden. Haben wir die Kinder mit unserer Vorstellung erreicht, dann merken wir es sofort und unmittelbar."

Dr. Bernhard Bueb, langjähriger Vorsitzender

„Das Lesen zu fördern ist unser aller Verantwortung."
Bernhard Bueb wurde 1938 in Tansania geboren und kam als Neunjähriger mit den Eltern nach Deutschland. Er studierte Philosophie und katholische Theologie. Nach seiner Promotion über Nietzsches Kritik der praktischen Vernunft wurde er Assistent von Hartmut von Hentig in Bielefeld. Zwei Jahre lang war er Erzieher an der Odenwaldschule, bevor er 1974 als Schulleiter an die Internatsschule Schloss Salem wechselte. Diese Position hielt er über dreißig Jahre inne, bis er sich im Juli 2005 in den Ruhestand verabschiedete. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

Isabel Syrbius
"Als ich 2006 in den Süden zog, wollte ich gerne etwas für den Ort tun, in dem ich lebe. Ich hörte von Lesezeichen und war sofort begeistert. Gelesen hab ich schon immer gerne und die örtliche Bibliothek zu unterstützen lag nahe. Es wurde in der Zeit auch das erste öffentliche Bücherregal geplant - ein Projekt, wie für mich geschaffen. Ich konnte etwas sponsern, das komplett gratis und für alle rund um die Uhr geöffnet ist. Dann veranstalteten wir alle paar Jahre die Kinder- und Jugendbuchtage. Ich spürte, hier ist man offen für neue Ideen. Ich unterstütze Lesezeichen, weil es für Kinder eine absolut wichtige Grundfähigkeit ist, lesen zu können. Damit meine ich wirklich verstehen. Wer z.B. auch zwischen den Zeilen lesen kann, wird bei Verträgen nicht so leicht über den Tisch gezogen. Mit Büchern kann man in schlimmen Zeiten auch in andere Welten eintauchen, lernt sich selbst und andere Menschen besser zu verstehen. Man kann sich konkretes Wissen aneignen. Poesie hilft gegen Traurigkeit und lässt die Seele fliegen."

Christina Walz, Gründungsmitglied
"In meiner Jugend habe ich meine örtliche Bibliothek als Hort unerschöpflichen Wissens kennen- und lieben gelernt. Während meiner Berufstätigkeit als Marketingleiterin (u.a. für Asterix und Disney), war die Leseförderung für Kinder ein ganz zentraler Bestandteil. Bücher sind mir wichtig. Auch in der heutigen, Zeit weiß ich gemütlichen Lesestoff sehr zu schätzen. All diese Erfahrungen möchte ich unbedingt weitergeben."

Rainer Rosenthal, Mitglied seit 2014
"'Lesen zur Marktzeit', damit fing es an. Samstags von 11 bis 12 Uhr fand sich in der Sparkasse das bunt gemischte Publikum von Kindern zwischen drei und sieben Jahren ein. Unsere nach Jahreszeiten und Themen immer wieder aufgefrischte Kinderbibliothek wurde begeistert genutzt. Gerne umringten mich die Kinder und tauchten ein in die bunte Welt der Bücher. Eine gute Vorübung für mich, die heute meinen beiden Enkelinnen zu Gute kommt. Als Lesepate an der Wiestorschule machte ich die beglückende Erfahrung, Kinder über eine längere Zeit zu begleiten und ihre Fortschritte mitzuerleben. Soweit, dass sie mich sogar korrigieren konnten, wenn ich absichtlich fehlerhaft vorgelesen habe. Regelrecht ins Lesefieber brachte mich die Aufgabe, am 'Tag des Buches' einer ganzen Klasse ein Buch vorzustellen und für sie die spannendsten Passagen zu rezitieren."

Simeon Blaesi, Mitglied aus Freude am Lesen, Schatzmeister
"Ich liebe Bücher. Sie haben etwas Magisches. So unscheinbar in ihrer Erscheinung, leben doch darin Welten, in denen alles möglich ist. Dieses Medium darf nicht verloren gehen. Es zeichnet sich in unserer heutigen Zeit ganz besonders dadurch aus, dass es technisch so wenig anspruchsvoll ist, aber den Geist enorm fordert."

 

Eva-Maria Bast, Gründungsmitglied
"Auf einer grünen Wiese unter einem Baum liegen und lesen – ein klassisches Bild, das auch für Lebensqualität steht. Mehr und mehr hat sich dieses Bild aber dem materiellen Fortschritt angepasst, der einen Triumph nach dem anderen feiert. Es ist nicht mehr das Rascheln von Buchseiten, das die friedliche Stille durchbricht, sondern ein nervöses, unregelmäßiges Piepsen. Das kommt von dem Handy, das sich statt des Buches in den Händen des Erholungssuchenden befindet: Das Handy - ein Multifunktionsgerät, mit dem man in allen Lebenslagen spielen oder Videos schauen kann, ist für Viele zum Ersatz für das Lesen geworden. Das ist schade, denn Lesen fördert die Kreativität und das Vorstellungsvermögen: Beim Lesen muss man die Bilder, zu denen der Autor eine Anregung gibt, vor dem geistigen Auge selber malen und somit innerlich aktiv werden. Lesen ist Lebenslust und künftige Generationen sollten die Möglichkeit bekommen, diese Lust zu erleben. Aber ob die Kinder, die mit ihren Handys spielen statt zu lesen, später den Zugang zur Literatur finden werden, ist fraglich. Und ob deren Kinder je ein Buch in die Hand nehmen werden, ebenso. Deshalb sollte jeder, dem die Literatur am Herzen liegt, versuchen, die Lust am Lesen gerade bei Kindern und Jugendlichen wieder zu wecken. Nicht vergessen: Literaturfreunde tragen die Verantwortung, dieses hohe Kulturgut durch eine schwierige Zeit hindurch und in eine neue Generation hinein zu retten."