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Entleihzahlen in der Stadtbücherei wieder gestiegen
Die Leiterin der Stadtbücherei, Bärbel Frei, freut sich besonders darüber, dass im vergangenen Jahr wieder mehr Kinder- und Jugendbücher entliehen wurden.
Erstmals seit 2002 stiegen bei der Stadtbücherei Überlingen die Entleihzahlen im vergangenen Jahr wieder, und zwar um rund 4.000 auf 151.338. Sehr über den Zuwachs der Entleihzahlen bei den Kinder- und Jugendbüchern hat sich Leiterin Bärbel Frei gefreut. Ein Wermutstropfen trübt die Freude: während fast sämtliche Sparten besser entliehen wurden, ging die Nutzung des Sachbuchbestands nochmals um 7 % zurück und macht im Vergleich zu 2002 inzwischen fast 30 % aus. Dabei kann die Stadtbücherei gerade auf dieses überdurchschnittlich große, breitgefächerte und aktuelle Angebot besonders stolz sein. Während Bewerbungsbücher, Mal- und Zeichenanleitungen, Psychologieratgeber und Wellnessbücher mit vier bis fünf Entleihungen überdurchschnittlich umgesetzt werden, macht sich bei anderen Sachgebieten das veränderte Medienverhalten vor allem junger Menschen und die „Konkurrenz“ des Internets ganz deutlich bemerkbar, auch wenn dessen oft oberflächliche Informationen keine wirkliche Alternative darstellen. Auch Reisebücher wurden mit „nur noch“ durchschnittlich vier bis fünf Entleihungen wesentlich schlechter genutzt als in den Vorjahren.
Ganz anders Romane, die sogar etwas besser entliehen wurden als im Vorjahr - ein E-Book ist für den Genussleser eben keine Alternative für ein gedrucktes Buch. Ganz besonders erfreulich ist, dass auch Kinder- und Jugendbücher deutlich besser entliehen wurden, zwischen 5 und 11 % innerhalb der Untergruppen. Den größten Nutzungsanstieg erfuhren jedoch - nach den DVDs - Hörbücher auf CD für Erwachsene mit 20 % und für Kinder mit 30 % - auf Kassette hingegen gingen die Entleihungen um 50 % bzw. 20 % zurück.
Bei den Sachbüchern wurde Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ 38-mal und damit am häufigsten entliehen, gefolgt von Desiree Nicks „Was uns unsere Mütter verschwiegen haben“ mit 16 Entleihungen. Bei den Romanen rangieren Melissa Banks „Dinge, die Frauen aus Liebe tun“ (22-mal) und „Verschlungene Wege“ von Nora Roberts (20-mal) auf den ersten beiden Plätzen. Von den Jugendlichen wurden am liebsten die Romane „Sommer, Sonne, erste Liebe“ und „Rosa Wolken“ von Sabine Both sowie „SMS & Liebesstress“ von Bianka Minte-König gelesen.
Als Hauptgründe für die bessere Nutzung gelten
- mehr Mittel für Neuerwerbungen → größeres Angebot in Teilgebieten;
- individuellere und damit kundenorientiertere Auswahl in einzelnen Bereichen;
- vermehrt Klassenführungen, wobei sich Bärbel Frei eine „höhere Resonanz von Schulen auf unsere Angebote“ wünschen würde;
- Berichte über besondere Angebote im Amtsblatt „Hallo ܓ;
- weiterer Anstieg der DVD-Entleihungen nach Reduzierung derer Einzelentgelte in 2006 (um 36 % in 2007 und 92 % seit 2006).
Positive Veränderungen in der Präsentation
Auch Veränderungen in der Präsentation haben sich positiv ausgewirkt.
- Optisch attraktivere und passendere Präsentation von Hörbüchern im Romanbereich, statt wie bisher bei den Musik-CDs
- Kinder-CD-ROM im Kinderbereich → bessere Nutzung
- Frontalpräsentation von DVDs in attraktiven Medientrögen
Aktualisierung des Online-Katalogs
Erheblich verbessert und den Kundenanforderungen angepasst wurde Ende 2007 der Online-Katalog der Stadtbücherei. Seitdem ist nicht nur eine kombinierte Suche möglich, sondern auch eine gezielte Neuerwerbungssuche. Positiv kam bei den Nutzern auch die neue Kennzeichnung der einzelnen Medientypen durch Symbole an, anhand derer auf den ersten Blick zu sehen ist, ob es sich bei dem gefundenen Titel beispielsweise um ein Buch, ein Hörbuch oder eine Musik-CD handelt.
Überaus erfolgreiche Veranstaltungsarbeit
Mit 90 bis 140 Besuchern war mehr als die Hälfte der Abendveranstaltungen im vergangenen Jahr sehr gut besucht, wenn nicht sogar überfüllt. Dazu gehörte nicht nur die Traditionsveranstaltung „Bücherherbst“, sondern u. a. auch die „Lange Büchernacht“ mit Matthias Zimmermann oder die beiden Lesungen von Arnold Stadler und dem Autorenduo Michael Kobr/Volker Klüpfel. Und nicht nur das Publikum zeigte sich jeweils völlig begeistert, sondern auch die Gäste: die Bestsellerautoren Kobr und Klüpfel fühlten sich in der Stadtbücherei so wohl, dass sie sogar von sich aus den Wunsch äußerten, im Oktober aus ihrem jetzt im März erscheinenden neuen Kluftinger „Laienspiel“ vorzulesen – der Termin steht fest. Die Kindernachmittagsveranstaltungen waren ebenfalls gut besucht, so dass in diesem Jahr wieder mehr angeboten werden wird.
Der Verein Lesezeichen e.V. finanzierte zwei durch die Stadtbücherei organisierte Lesepatenschulungen, aus denen u. a. für die Stadtbücherei Lesepaten gewonnen wurden, die seit September in der Reihe „Pssst… Ohren auf!“ regelmäßig für Kinder vorlesen – eine Reihe, die sich jedoch erst noch durchsetzen muss.
Hohes Spendenaufkommen
Außerordentliche Spenden der Volksbank, des Vereins Bürgersinn e.V. und des Lions Clubs sowie die langjährigen Sponsoren Sparkasse und Bodan Naturkost ermöglichten den Kauf thematischer Medienboxen, die den Schulen angeboten werden, sowie den Erwerb zusätzlicher Medien. Der Verein Lesezeichen e.V. beteiligte die Stadtbücherei an der Hälfte der Einnahmen seines in der Stadtbücherei abgehaltenen Flohmarkts und finanzierte darüber hinaus eine Autorenlesung für Schulklassen sowie den Vorhang fürs „Lesezelt“.
Projekte für 2008
Das veränderte Medienverhalten zunehmender Teile der Bevölkerung stellt die Bibliotheksmitarbeiter vor neue Herausforderungen. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass sie gegenüber Neuerungen aufgeschlossen sind. Den vielen Ideen sind aber finanzielle und personelle Grenzen gesetzt. Auf jeden Fall werden in diesem Jahr eine Image-Broschüre realisiert und der Internetauftritt optimiert. Mit der Einführung einer neuen Software voraussichtlich im Laufe dieses Jahres kann die Stadtbücherei ihre Nutzer per Newsletter über neu angeschaffte Medien informieren oder per SMS benachrichtigen, wenn ein reserviertes Buch abgeholt werden kann.
LESEZEICHEN e.V.
Sibylla KleffnerStellvertr. Vorsitzende
Seestraߟe 41
D-88662 ܜberlingen
Tel.: +49. 7551. 6 19 89
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